Für 29.90 Franken dürfen sich die Käuferinnen und Käufer des PostAuto-Kalenders 2023 ein Jahr lang jeden Monat an einem neuen Landschaftsbild mit Postauto freuen. Es gab Überlegungen, in dieser immer digitaleren Zeit auf den Druck des Kalenders zu verzichten. «Die Nachfrage zeigt jedoch, dass der Kalender einen gewissen Kultstatus hat. Es gibt sogar immer wieder Anfragen aus dem Ausland», sagt Pasquale Arleo vom Marketing PostAuto.

Bestellmöglichkeit für den PostAuto-Kalender

Exklusive Fotos für die Szene

Ebenfalls Kultstatus bei seiner eingefleischten Fangemeinde hat der Kalender «Busoldtimer» des Ostschweizer öV-Kenners Jürg BieggerTarget not accessible. Mindestens die Hälfte der Abbildungen zeigt jeweils Postautos.

Mittlerweile setzt der pensionierte Gymnasiallehrer jährlich noch 450 Stück ab – zehn Prozent gehen ins Ausland, viele nach Holland, wohl wegen der Faszination der Flachländer für die Berge. «Die Exklusivität der Kalenderbilder spielt eine entscheidende Rolle. Denn meine Kundschaft ist über die Szene wörtlich bestens im Bild», weiss Jürg Biegger. Die meisten Fotos hat der heute 75-Jährige im Verlauf der Jahrzehnte selber geschossen.  Als «Oldtimer» lässt er alle Fahrzeuge gelten, die älter als 25 Jahre sind.

Lehrer mit öV-Faszination

Die Passion für Nutzfahrzeuge spürte Jürg Biegger schon als Kind. «Doch die Eltern waren Musiker, so war Busfahrer keine Wunsch-Berufswahl für ihren Sohn.» Während dem Geografie- und Biologiestudium in Zürich arbeitete der spätere Gymnasiallehrer aber als VBZ-Kontrolleur und hatte so die Möglichkeit, dennoch öV-Luft zu schnuppern.

Seit 1981 gab er in seinem nebenberuflich geführten Verlag mehr als 30 Bücher über historische Nutzfahrzeuge heraus. Sein Klassiker «Die letzten Schnauzenpostautos» von 1981 verkaufte sich 4000 Mal. «Heute bin ich froh, wenn ich die Herstellungskosten decken kann», sagt Jürg Biegger – doch natürlich hat er bereits das nächste Werk im Köcher und ist gespannt darauf, wie sich der Absatz seines 38. Oldtimer-Kalenders entwickelt.